Fast Fashion: H&Ms zeitgemäße Marketingstrategie

Front view of a H&M shop
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Nach 70 Jahren Unternehmensgeschichte ist H&M alles andere als ein Newcomer auf dem Modemarkt. Trotzdem hat es das Unternehmen geschafft, sich immer wieder als Speerspitze der Fashion-Industrie zu positionieren. H&M ist nicht nur fest als Lieferant von neuen Trends zum günstigen Preis – der fast fashion – verankert. Gleichzeitig will der schwedische Modekonzern auch beim Trend zu nachhaltig und fair produzierter Kleidung eine Vorreiterrolle einnehmen. Grund genug, relevante Aspekte der aktuellen Marketingstrategie von H&M unter die Lupe zu nehmen.

H&M hat es geschafft, trotz überaus starker Konkurrenz über Jahrzehnte hinweg als Modemarke relevant und beliebt zu bleiben. Gute Qualität zum günstigen Preis – mit diesem Motto wurde der schwedische Textilriese zum Sinnbild für die schnelle “Fast Fashion”. Doch um den neuen Strömungen der Klientel gerecht zu werden, setzt H&M auf zeitgemäßes – und zukunftsweisendes – Marketing.

Könige des Online Contents

Viele Modelabels suchen bereits über Online-Magazine und Videos die Nähe zu ihren Kunden. Doch bei H&M Life Online-Magazin ist Content wirklich der King: Mit Inhalten, die sich konsequent an den vielfältigen Interessen der Kunden orientieren. Neben selbst produziertem Content, der einen Blick hinter die Kulissen von H&Ms Prozesse gewährt, wird auch über Designer und Mitbewerber berichtet. Diese Kundenorientierung macht die Marke sympathisch – auch jenen, die sich bisher nicht für H&M begeistern. Was wir davon lernen: Konsequente Kundenorientierung ist das beste Marketing.

Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung

Fast Fashion und Nachhaltigkeit? Wenn es nach H&M geht, ist das kein Widerspruch. Das Unternehmen hat den wachsenden Wunsch der vor allem jüngeren Modefans von Generation Y/Z nach fairer, nachhaltig produzierter Mode erkannt und versucht schon jetzt die Marke in diesem Sinne zu positionieren.

Maßnahmen wie das Zurücknehmen von Kleidung für Recycling, die Erhöhung des Anteils von nachhaltig gewonnenen Materialien auf 20% oder der Einsatz für bessere Arbeitsbedingungen in den berüchtigten Sweat Shops der textilproduzierenden Länder – H&M investiert eine Menge, um Verantwortungsbewusstsein zu signalisieren.

Ein Widerspruch gegen das eigentliche Geschäftsmodell – aber sogar Kritiker räumen ein, dass H&M in Sachen Nachhaltigkeit trotz bisher bescheidener Erfolge ein Vorreiter der Branche ist. Was wir davon lernen: Konsequente, zukunftsorientierte Arbeit an der Marke lohnt sich.

Kooperationen mit Beeinflussern

Seit vielen Jahren setzt H&M auf Kooperationen mit Designern, die limitierte Kollektionen zu günstigen Preisen anbieten und zu begehrten Sammlerstücken werden. Diese Kooperationen setzen sich auch online fort – zum Beispiel mit einflussreichen Meinungsmachern in Sachen Mode wie zB. Fashion Journalistinnen oder Bloggerinnen, von deren Image und Einfluss in der jungen Zielgruppe auch H&M profitiert.

Im Gegenzug verhilft H&M Life den Bloggern zu größerer Aufmerksamkeit. Was wir davon lernen: Kollaborationen mit branchenaffinen Partnern als win-win-Strategie.

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Peter Ramsenthaler

Als Peter Ramsenthaler in den 90ern bei einem Weltkonzern arbeitete, stellte er fest, dass Excel-Chaos und mühsame Prozesse dem Marketingteam das Leben erschwerten. Er beschloss kurzerhand eine Software für die sichere Steuerung im Marketing zu entwickeln, damit Marketer außergewöhnliche Ideen umsetzen können.